Hamburger MOPO – Hamburgs Daniel Düsentrieb: Wie aus einem alten Verbrenner ein moderner Stromer wird

Zurück in die Zukunft. Mit der Klimarettung ist das so eine Sache. Verbrenner sind auf einmal so was von uncool, Elektroautos in. Doch deren CO2-Fußabdruck bei der Herstellung ist auch nicht ohne. „Muss es denn immer gleich ein elektrifizierter Neuwagen sein?“, hat sich deshalb Nick Zippel gefragt und ein spannendes Start-up gegründet. Der ambitionierte Umweltfreund setzt auf Second-Life-Mobility und nimmt dabei Anleihen aus dem Flugzeugbau zu Hilfe. Lesen Sie mal, wie der findige Ingenieur und Tüftler alte Bullis in fortschrittliche E-Fahrzeuge verwandelt.

In seinem eigentlichen Beruf ist Nick Zippel Unternehmer. 2006 gründete der 49-Jährige mit vier Monteuren Sager&Deus. Heute beschäftigt die in Niendorf ansässige Handwerksfirma 162 Mitarbeiter. Innerhalb von nur 15 Jahren ist aus der kleinen Klitsche am Vierenkamp ein Innovationsführer für regenerative Heiztechnik geworden. Damit nicht genug. Vor rund zwei Jahren bringt der verheiratete Hobby-Musiker und Vater von vier Kindern sein nächstes Start-up auf den Weg. Zippel: „Die Naext Automotive GmbH ist quasi eine kleine AMG-Bude, die Spaß an ungewöhnlichen Konzepten hat.“ Der glühende St-Pauli-Fan (Stehplatz-Dauerkarte) weiter: „Wir wollen krassesten Kram bauen.“ Gesagt, getan.

Richtig Musik in die Sache „Altauto zu E-Mobil“ kommt durch eine gewagte Wette. Die platziert der Sager&Deus-Geschäftsführer in einem Umweltausschuss der Handelskammer. Dort stand er nun und konnte wohl nicht anders. Als Sänger der Punkband „0,5-Prozent-Antifa“ Rampenlicht und Mikrofon gewöhnt, tönte er: „Schluss mit der Ressourcenverschwendung in der Mobilität. Wir bauen einen alten VW T5 Multivan zu einem Elektroauto um – in 100 Tagen!“ Rumms. Da hatte der Frontmann, der sonst eher mit der schrammeligen Kaufhaus-E-Gitarre die Akkorde setzt, mal ein Statement losgelassen. Auch seine Botschaften hallen nach: „Aus Alt mach Neu“, „Nicht wegwerfen, weiternutzen“ und „Aufwertung durch Austausch“. Nochmal rumms. Plietsche Ideen – neudeutsch „Second-Life-Mobility“ genannt. Zudem zeigt der smarte Umweltfreund einen Weg auf, alte Autos zeitgemäß, ressourcen- und klimafreundlich zu recyclen.

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Autor: Michael Neher
Artikel erschienen am 17.12.2020.

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